FAQ

(Frequently Asked Questions)

Im Laufe der Zeit kommen per Mail immer wieder sehr ähnliche, typische Fragen - damit ich sie nicht wieder und wieder beantworten muss, hier (gleich verallgemeinert) die häufigsten mit Antwort:

Was taugt die Marke Xyz oder wer kennt sie?
Wer kennt eine konkrete Klarinette?
Wie ermittle ich den Wert eine gebrauchten Klarinette?
Was bedeuten Ringe und Klappen für den Wert?
Wie finde ich einen Klarinettenlehrer in Yxz?
Lernen auf Boehm oder auf Deutsch - was ist besser?
Ich bin Anfänger - wie komme ich schneller voran?
Ich bekomme vom langen Üben Kopfschmerzen!
Ich bin Linkshänder - muss ich etwas beachten?
Was für Auswirkungen haben Überbiss und Unterbiss?
Was ist Transponieren - wie mache ich das?
Spart mir ein Satzprogramm beim Transponieren Zeit?
Haben bestimmte Klarinetten Spezialgriffe?
Kann man eine Klarinette um einen halben Ton umstimmen?
Ich habe Probleme mit Mundstück - Stimmung - Klang - Hilfe!

Deine Frage ist nicht dabei oder nicht ausreichend beantwortet?

Bevor Du jetzt schreibst, überleg' mal, ob Du die Antwort durch einfache Internet-Suche finden kannst. Für etliche Fragen, die ich bekomme, trifft das leider zu. Oft reicht es, die Hauptworte Deiner Frage in eine Suchmaschine wie Google einzugeben und zu sehen, was 'rauskommt.

Wie Du am besten eine Suchmaschine benutzt

Dazu musst Du kein Experte sein. Du gibst einfach die Begriffe ein, die in einem Artikel vorkommen sollten, der Deine Frage beantwortet. Suchst Du zum Beispiel Klezmer-Klarinetten-Unterricht in Berlin schreibst Du:


Klezmer Klarinette Unterricht Berlin

Man startet mit dem spezifischsten Wort, dann folgen die immer allgemeineren - denn wenn es keinen Artikel gibt, in dem alle Begriffe genau so vorkommen, wird die Suchmaschine die nächst besten nehmen, und dabei sortiert sie dann schon die Treffer zum ersten Begriff weiter vorne. Zu "Berlin" gibt es bei Google 500 Millionen Artikel, zu Klezmer "nur" 5 Millionen, in der genauen Kombination oben noch 4000, das meiste ist davon schon relevant. Diese Seite taucht natürlich auch dabei auf - wegen genau dieser Erklärung, die ja diese Worte enthält, stand sie dann an Position 7 (eine Woche, nachdem ich das geschrieben hatte).

Ach ja: Viele generell interessierende Fragen findest Du eher auf einer englischsprachigen Seite. Wenn Du nur ein bisschen Englisch sprichst, versuch es einfach. Das englischsprachige Web ist viel größer als das deutschsprachige. Die Ergebnisseiten kannst Du Dir ja von der Suchmaschine übersetzen lassen.

Mit der Suchmaschine auch nichts gefunden?

Wenn Du dann nichts findest, schreib' mir gerne eine Mail. Ich will nicht versprechen, dass es schnell geht, aber wenn ich nicht gerade im Urlaub bin, bekommst Du normalerweise innerhalb einer Woche eine Antwort.



Fragezeichen

Was taugt die Marke Wurlitzer / Yamaha / Amati / Kreul ...?

Ausrufezeichen

Diese Fragen kann man so pauschal nicht beantworten.

Generell kann man schlecht etwas über die Qualität einzelner Marken oder Instrumente sagen, weil die nach Instrument sehr unterschiedlich ausfallen. Genauso wenig wie es sinnvoll ist, zu sagen: Autos von Mercedes sind generell besser als die von Opel. Natürlich ließe sich generell sagen, dass man kaum ein völlig untaugliches Modell von Wurlitzer finden wird, und dass Amati in Plastik meistens nicht super stimmen, aber weiter kann man nicht gehen, schon gar nicht per Mail. Neupreise und generelle Informationen über eine Marke findest Du im Internet - einfach mal eine Suchmaschine aufrufen und den Markennamen eingeben.

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Fragezeichen

Wer kennt meine Klarinette - "Hummerschmialt '34"(?)

Ausrufezeichen

Der Name des Herstellers ist normalerweise in Ober- und Unterstück eingraviert, ebenso eine Seriennummer.

Auch der (Original-)Koffer gibt oft Hinweise. Tippe die Informationen, die Du hast, einfach mal in eine Suchmaschine. In unserem Beispiel müsste es aber natürlich heißen: Hammerschmidt Klarinette '34. Damit dürftest Du eine ganze Menge im Internet finden, auch Preisinformationen bei eBay.

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Fragezeichen

Wie ermittle ich den Wert einer gebrauchten Klarinette?

Ausrufezeichen

Schwieriges Thema: Das hängt ab von Typ, Verarbeitung, Abnutzung, Image und Nachfrage - ähnlich wie bei Autos.

Und für Klarinetten gibt es leider keine "Schwacke-Liste". Wie Du eine gebrauchte Klarinette untersuchst und wie ich den Preis rechnerisch bestimmen würde, findest Du unter Kauftipps.

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Fragezeichen

Ist eine 15 Jahre alte Klarinette, die super erhalten ist, fast ihren Neupreis wert?

Ausrufezeichen

Im Prinzip: Ja, das hängt aber von Zustand / Stimmung / Klang ab.

Wenn das Instrument wirklich in sehr gutem Zustand ist (praktisch gepflegt wie neu) und gut stimmt, ist das in Ordnung. Das Holz wird - wenn es vernünftig behandelt wurde, also am Anfang einmal im Jahr mäßig geölt wurde - vielleicht sogar in besserem Zustand sein als vor 15 Jahren.

Die Klappen und Achsen sind meist eher das Problem, weil sie ausschleifen. Wenn da aber nichts klappert und alles leicht und geräuschlos schließt und öffnet, ist der Preis angemessen..

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Fragezeichen

Sind Klarinetten mit mehr Ringen und Klappen besser - sie sind ja auch teurer?

Ausrufezeichen

Im Prinzip: Ja, das hängt aber von Zustand / Stimmung / Klang ab.

Im Allgemeinen schon. Es gibt Klarinetten mit 17, 20 oder 22 Klappen und solche mit 4, 5 oder 6 Ringen. Was das genau ist, habe ich im Kapitel Klappen beschrieben, wie sich das auf den Kaufpreis auswirkt, steht unter Kauftipps.

Es gibt aber auch supergute Klarinetten mit wenig Klappen, insbesondere die neuere Entwicklung geht da hin,weil viele Klappen (= viele Tonlochbohrungen) den Ton negativ beeinflussen.

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Fragezeichen

Ich möchte gerne Klezmer/Jazz/was-auch-immer lernen; ich wohne in Bamberg... Gebt mir bitte Adressen!

Ausrufezeichen

Wie und wo man Lehrer findet, steht im Kapitel Unterricht.

Mach' es wie ich: Benutze die Suchmaschine Deines Vertrauens! Um beim Beispiel zu bleiben: Gib "Klarinette Unterricht Klezmer Bamberg" ein und Du findest zum Beispiel 200 Einträge, davon sind vielleicht 20 brauchbar.

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Fragezeichen

Meine Tochter spielt Boehm, der Lehrer Deutsch - geht das gut?

Der Leser schreibt: "...Meine Tochter (13) hat 2 Jahre auf einer Boehm-Klarinette gelernt und soll nun Einzelunterricht bekommen. Der neue Klarinettenlehrer spielt jedoch "Deutsches System" (hat Klarinette studiert).

Es steht sowieso der Kauf einer neuen Klarinette an, wobei die Instrumente des deutschen Systems nun wesentlich teurer sind. Meine Tochter wird sicherlich keine Orchestermusikerin (außer vielleicht im Schulorchester) oder Berufsmusikerin. Ist es sinnvoll weiterhin Boehm zu spielen und die Griffe mit Hilfe einer Grifftabelle umzusetzen? Geht so etwas? Oder sollte ich eine/n Lehrerin mit Boehm-Kenntnissen suchen? ...

Ausrufezeichen

Auf die Fragen: ein entschiedenes Jein! Das ist wirklich schwierig zu entscheiden. Ein Klarinettenlehrer kann normalerweise auch einen Schüler auf Boehm unterrichten, es sind nur relativ wenige Griffe anders, das ist vor allem beim Anfang wichtig. Daran ist sie ja nun vorbei. Der Ansatz, Tonfragen usw. sind doch praktisch gleich.

Wenn Ihre Tochter sich mit dem Klarinettenlehrer gut versteht, halte ich persönlich das für viel wichtiger. Ein bisschen Ehrgeiz, darauf einzugehen, sollte auch ein Klarinettenlehrer zeigen. Wenn Ihre Tochter ansonsten weit fahren müsste, um jemanden anders zu finden, und der jetzige Lehrer nun sagt; es müsse deutsch sein, dann ist der Wechsel jetzt am einfachsten (ich denke mal, nach ein paar Wochen hat sie sich umgewöhnt). Ansonsten würde ich bei Boehm bleiben...

Siehe auch: Unterricht sowie Vergleich Deutsch vs. Boehm.

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Fragezeichen

Kann man überhaupt zwischen Deutsch und Boehm umlernen und wie groß ist der Aufwand?

Ausrufezeichen

Ja, man kann, aber das ist individuell verschieden - siehe Kapitel Deutsch vs Boehm - Umlernen.

Ich selbst habe zum 50. Geburtstag eine hochwertige Böhm-Bassklarinette geschenkt bekommen. An den Orchesterproben konnte ich sofort mit dem neuen Instrument machen, es gab nur sehr wenig echte Probleme, auch nicht zu Anfang. Natürlich musste ich mir viele unterschiedliche Griffe regelmäßig in der Grifftabelle raussuchen. Nach ein paar Monaten kam das aber nur noch sehr selten vor. Nur noch, wenn ich Stücke spiele, die ich mit dem anderen System gelernt und geübt habe, greife ich manchmal in sehr schnellen und komplizierten Abschnitten noch im alten Stil. Aber auch das lässt nach. Den meisten Wechslern, die ich kenne, ging es ähnlich.

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Fragezeichen

Ich bin Anfänger (3 Wochen) und würde gerne schneller vorankommen - auch ins obere Register!

Ausrufezeichen

Verständlich ist das, ABER trotzdem keine gute Idee! Um schnell voran zu kommen, muss man *langsam* üben. Lies mal das Kapitel Unterricht!

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Fragezeichen

Ich bekomme vom langen Üben (mehr als eine Stunde) Kopfschmerzen. Ist das normal?

Ausrufezeichen

Das kann viele Gründe haben:

Erst mal sollte klar sein: Anfänger sind wirklich nur die, die gerade anfangen und noch nicht locker alle Register spielen können. Wenn Du eine knappe Stunde auf dem Instrument spielen kannst, und problemlos im Klarinettenregister alle Töne erreichst, bist Du kein Anfänger mehr. Normalerweise dauert das etwa ein halbes Jahr. Für einen Anfänger wäre eine Stunde am Stück üben also verhältnismäßig viel.

Trotzdem solltest Du keine Kopfschmerzen bekommen.Sprich zuerst mal mit Deinem Lehrer! Vielleicht ist offensichtlich, woran es liegen kann. Gründe können sein:

Trotzdem solltest Du keine Kopfschmerzen bekommen.Sprich zuerst mal mit Deinem Lehrer! Vielleicht ist offensichtlich, woran es liegen kann. Gründe können sein:

  1. Deine Haltung beim Spielen kann falsch sein - ein Lehrer kann das sehen, selbst ist das eher schwierig zu erkennen. Setz Dich - wie in Spieltechnik beschrieben hin, vielleicht auch vor einen Spiegel.
  2. Deine Atemtechnik beim Spielen kann falsch sein, die Sauerstoffversorgung im Gehirn ist nicht ausreichend, Kopfschmerzen folgen - ein Lehrer kann das sehen, selbst ist das eher schwierig zu erkennen. Setz Dich - wie in Spieltechnik beschrieben hin, vielleicht auch vor einen Spiegel.
  3. Du hast eine zu schwere (oder seltener: zu leichte) Blatt/Mundstück-Kombination, das kann dazu führen, dass Du Dich beim Spielen verkrampfst, und davon können Kopfschmerzen kommen. Probiere ander Mundstück/Blätterkombinationen aus, geht es davon weg, gut.
  4. Du brauchst vielleicht einfach eine Brille (oder eine andere Brille)? Noten sind nun mal recht klein gedruckt, der Notenständer steht recht weit weg - niemand würde ein Buch auf diese Entfernung lesen, und die Beleuchtung im Übungsraum, oft ist das ja ein Kellerraum, ist oft schlecht. Auch dann sind Kopfschmerzen überhaupt kein Wunder! Und: gerade bei Brillenträgern ab 40 Jahren, die eine Lesebrille brauchen, ist die Distanz zu den Noten ziemlich unglücklich: die übliche Lesebrille ist für diese Distanz nicht gemacht. Sprich Deinen Optiker an!

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Fragezeichen

Ich bin Linkshänder - was bedeutet das bei der Klarinette?

Ausrufezeichen

Bei vielen Instrumenten - zum Beispiel bei Streichinstrumenten und vor allem bei Geigen ist das wichtig, aber auch andere Instrumente gibt es als Links- und Rechtshänderversion. Das gilt immer dann, wenn eine Hand die überwiegende Arbeit oder zumindest die schnellen Bewegungen machen muss (auch bei Hornisten!).

Bei Holzbläsern sind beide Hände verhältnismäßig gleichberechtigt und haben ähnliche Aufgaben, nämlich Klappen zu bedienen und das Instrument zu halten. Das ist ähnlich wie beim Klavier. Rechtshänder werden anfangs vielleicht sogar eher ein Problem mit dieser Verteilung haben als Linkshänder. Überlastet wird beim Anfänger in erster Linie der rechte Daumen, denn die Klarinette wird mit dem rechten Daumen gehalten.

Linkshänderklarinetten sind mir nicht bekannt, natürlich könnte man sie bauen, sie dürften dann extrem teuer sein, und Vorteile würde ich mir dadurch nicht versprechen. Das ist ganz anders als bei der Geige. Eine Fachdiskussion des Themas Linkshändigkeit bei Musikern gibt es hier

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Was bedeuten Überbiss und Unterbiss bei der Mundstückwahl?

Ausrufezeichen

Tatsächlich kommt es hier auf die Länge des frei im Mund schwingenden Stücks des Blattes an. Diese Länge hängt davon ab, wie tief man das Mundstück in den Mund bekommt, ohne dass es zu hoch wird, weil man das Mundstück dann nicht mehr bequem mit den Lippen umschließen kann. Bei zwei identischen Mundstücken wird ein Spieler mit Überbiss das Instrument genau gleich weit in den Mund schieben, wie ein Spieler mit normaler Kieferstellung (wenn alles andere wie Vorlieben, Mundgröße etc. gleich bleibt), bis es unangenehm wird. Dabei ist das schwingende Stück des Blattes beim Überbiss dann kürzer. Das Stück müsste also bei Überbiss etwas länger werden.

Damit das so wird, kann man ein Mundstück mit einem flacher ansteigenden Vorderteil nehmen, da das Ende immer gleich hoch ist (weil der Durchmesser des Instruments fix ist). Alternativ kann man bestimmt auch mit einer Bahn, die ganz am Ende weit wird, experimentieren. Ob man das Blatt dann aber nicht schnell zudrückt, muss man ausprobieren, was das für das Schwingungsverhalten des Blattes und die Ansprache des Instruments bedeutet, ist wohl nicht so einfach vorauszusagen (denn man wird ja trotzdem Standardblätter kaufen).

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Fragezeichen

Was ist Transponieren?
Warum klingen Blockflöte und Klarinette nicht gleich, auch wenn beide C spielen?

Ausrufezeichen

Die Griffe der Blockflöte ergeben auf der Klarinette (im oberen Register) Töne, die einen ganzen Ton tiefer klingen. Man nennt das Transponieren (lateinisch: Umstellen). Die Klarinette erklingt beim Greifen eines C mit einem B, darum heißt diese Klarinette ja auch B-Klarinette. Im unteren Register entsprechen die Griffe dann nicht einer, Oktave tiefer, sondern eineinhalb Oktaven tiefer; das bedeutet: die ganze linke Hand "drauf" (bei Blockflöte wäre das der Griff für ein G) ist auf der Klarinette ein C, und weil die Klarinette alles einen Ton tiefer macht, entspricht das dem B der Blockflöte.

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Wenn ich mit meiner Altklarinette mit Freunden Weihnachtslieder spiele, wie muss ich transponieren?

Ausrufezeichen

Das Beispiel in der Abbildung ist da vielleicht hilfreich.

Transposition

Die Altklarinette steht in Es, das steht in der vierten Zeile. Notiert wird im Violinschlüssel. Die Transposition selbst also einfach: Du schreibst alles drei Halbtöne tiefer, als es für ein C-Instrument (Flöte, Klavier) notiert ist (man greift F, es klingt als A). Hast Du eine B-Klarinettenstimme als Vorlage, schreibst Du alles fünf Halbtöne tiefer, als es da steht (weil die B-Klarinette auch schon zwei Halbtöne runter transponiert). Dann musst Du noch die Vorzeichen anpassen (hattest Du eine C-Stimme: Drei Kreuze mehr bzw. drei Bs weniger, hattest Du eine Klarinettenstimme: Ein Kreuz mehr bzw. ein B weniger). Alle Instrumente im Beispiel erklingen jetzt gleich!


Tipp: Oft kann man Aufwand vermeiden, wenn es Arrangements für gleich transponierende Instrumente gibt. Genau wie es Klarinetten in B und Es gibt, transponieren Saxophone in B (Tenorsax) und Es (Altsax). Wenn Du also eine Sammlung von Weihnachtsliedern findest, in denen eine Alt-Sax Stimme existiert, kannst Du die direkt spielen, ohne die ganze Arbeit.

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Kann ich das Transponieren mit einem Notensatzprogramm machen - spart das Zeit?

Ausrufezeichen

Ja, klar geht das, aber Du solltest wissen, dass es erst Zeit spart, wenn Du es kannst, also vielleicht schon zehn mal gemacht hast. Wenn Du das aber nicht vor hast, vergiss die Satzprogramme.
Ein Notensatzprogramm (z.B. MuseScore, Forte, Capella, Finale oder Sibelius - ich benutze MuseScore) transponiert tatsächlich problemlos automatisch, wenn die Noten korrekt eingegeben sind. Man kann gleich hören, ob alles stimmt.

Aber das Erfassen der Noten lernt man nicht an einem Nachmittag. Es ist viel komplizierter als Word! Die Noten als solches lassen sich schon über ein MIDI-Keyboard - also eine Klaviertastatur für PCs (gibt es recht preiswert) eingeben. Die Notenwerte (Achtel, Viertel, Halbe) machst Du dann per Hand oder spielst es direkt mit ein - dann musst Du aber super präzis im Takt und mit der korrekten Tonlänge spielen, damit es funktioniert. Sonst droht endlose Nachbearbeitung. Natürlich musst Du auch nachträglich alle Artikulationszeichen von Hand den Noten zuordnen (Akzente, Crescendo, Bögen etc.)

Scanprogramme sind zum Teil in die Satzprogramme integriert (Capella Scan, MuseScore, FinaleScan), versprechen die Noten einfach einzuscannen - auch das geht mittlerweile recht gut, zumindest hat man dann die Noten mit Vorzeichen (jedenfalls normalerweise), Pausen und Taktstriche. Vorausgesetzt, die Vorlage ist gut und groß genug gedruckt. Dann lassen sich die Noten automatisch transponieren. Aber leider funktioniert das noch nicht so gut mit Artikulationszeichen, Wiederholungszeichen etc. Da muss man normalerweise weiterhin viel manuel eingeben. Eine punktierte Viertel kommt halt gern als normale Viertel, dann stimmt der Takt nicht, das Programm füllt mit Pause auf oder ähnlichem und das Chaos geht los. Die Scanprogramme sind oft teuer; immerhin reicht ein normaler Scanner (300 dpi ist völlig OK). Nur MuseScore hat ein Portal, wo man einen Scan von einfachen Noten hochladen kann und dann eine MuseScore-Partitur zurückbekommt. MuseScore selbst ist auch kostenlos, aber um das Konzept zu verstehen, braucht es länger als zum Beispiel Capelle oder Finale.

Fazit: Notensatz mit Satzprogrammen ist cool, aber immens harte Arbeit, die eine lange Einarbeitungszeit braucht. Wenn Du das nicht wirklich sehr oft brauchst, mach' es besser gleich manuell mit Notenpapier und Bleistift. Und rechne circa eine Stunde pro Seite. Am einfachsten suchst Du gleich fertige, geprüfte Noten und steckst die Zeit ins Üben und Zusammenspielen...

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Fragezeichen

Braucht man für Alt- und Bassklarinetten Spezialgriffe?

Ausrufezeichen Ausrufezeichen

Grundsätzlich sind die Griffe auf allen Instrumentengrößen gleich. Neu für Dich sind natürlich die vier zusätzlichen, untersten Töne (zwischen e und c - je nach Modell, manche haben nur Es und D), die es auf der "normalen" B-Klarinette so nicht gibt. Im normalen Chalumeau- und Klarinettenregister gibt es aber praktisch keine Unterschiede in der Griffweise - das gilt von Es-Klarinette bis Kontrabassklarinette. Da auf den tiefen Klarinetten aber einfach auch mehr Platz ist, kann der Instrumentenbauer leicht mehr Mechanik unterbringen, und oft gibt es noch Duodezim-Automatik und Klappen, die zusätzlich helfen können (Triller). Wenn man sie sich ansieht, wird die Bedeutung schnell klar.

Die ganz tiefen Töne werden mit dem rechten Daumen gegriffen. Der rechte Daumen ist bei der Bass- und Kontraklarinette ja frei, weil man sie auf dem Boden abstellt. Hier gibt es 2 (bis D) oder 4 (bis C) Spezialklappen. Diese Klappen sind unterschiedlich je nach Modell - aber ganz schnell gelernt, dafür braucht man auch keine Grifftabelle.

Nur im obersten Register (also beim doppelten Überblasen) gibt es für tiefe Klarinetten neben den normalen Griffen, die auch funktionieren sollten, spezielle Griffe, die oft besser klingen aber abhängig vom Instrument sind. Dafür gibt es dann pro Modell Grifftabellen. Man muss aber nur höchst selten in diesen Höhen spielen.

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Fragezeichen

Kann ich eine B-Klarinette durch eine kurze Birne auf C stimmen?

Ausrufezeichen

Nein. Im Prinzip geht es zwar, das B wird zum C, aber leider wird das Instrument dadurch so in sich verstimmt, dass man nichts mehr damit anfangen kann. Das liegt daran, dass der Effekt sich auf die kurzen Töne, fast alle Tonlöcher offen (B, A, G) viel stärker auswirkt als auf die langen Töne (fast alle Tonlöcher zu). Siehe hierzu den Abschnitt "Stimmen" im Kapitel Spieltechnik.

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Fragezeichen

Probleme mit Mundstück - Stimmung - Klang

Eine Leserin schreibt: Ich spiele seit 3 Jahren Klarinette. Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass bei mir die Intonation stellenweise deutlich zu hoch ist (trotz Stimmens). Eine andere Spielerin hat mir gesagt, ich drücke zu doll mit der Lippe, meine Lehrerin meint, ich soll mehr ein O mit der Lippe machen, die Dame im Musikgeschäft meint, das liegt an der Spannung und ein ziemlich gut spielender und relativ erfahrener Bekannter meint, dass liegt daran, dass die Bohrung meines Mundstückes enger ist als die der restlichen Klarinette.

Ich habe ein anderes Mundstück (Hammerschmidt, meine Klarinette ist auch eine) probiert, es stimmte gleich viel besser, doch der Klang war nicht so überzeugend (irgendwie billig) und das Mundstück war äußerst leicht zu spielen, sprach aber ziemlich schlecht an und passte nur mit Mühe in die Birne. 

Das andere Hammerschmidt-Mundstück, das ich probiert habe, rutschte sehr gut hinein und passte ziemlich genau, aber ich habe kaum einen Ton rausgekriegt. Ich selber habe absolut keine Ahnung, habe bisher nie ein anderes Mundstück gespielt (zumindest nicht auf meiner Klarinette) als mein jetziges, habe null Erfahrung und bin jetzt ziemlich ratlos, was ich jetzt am besten mache.

Ausrufezeichen

Hallo, ja, genau wie Du es beschreibst, geht es doch den meisten.

Tatsächlich ändert sich mit dem Ansatz und der Übung auch die Stimmung bzw. merkt man das dann besser, und dummerweise oft bei den "kurzen" Tönen - also denen dicht beim Mundstück, wo Mundraum, Mundstück und Birne einen verhältnismäßig großen Einfluss auf den Ton haben. Bei den langen Tönen - wie unterhalb des C - viel weniger, denn bei Tönen, die bis zu den untersten Klappen am Unterstück schwingen, sind ein Millimeter Abweichung im Mundstück nicht mehr so bedeutend.

Da kannst Du dann Mundstück oder Birne rausziehen oder reinschieben wie Du willst - wenn die Verhältnisse der Töne nicht stimmen, hat das keinen Sinn. Durch das Herausziehen der Birne senkst Du vor allem die "kurzen" Töne ab, aber nicht die langen, dann stimmt das Instrument in sich wahrscheinlich nicht mehr. Ein großer Mundraum wirkt sich theoretisch ähnlich aus wie eine größere Bohrung im Mundstück. Deshalb ist der Rat mit dem "O" Deiner Lehrerin auch nicht so komisch, wie es vielleicht klingt (ein "U" macht einen deutlich kleineren Mundraum, ein "I" wäre noch kleiner...)

Sehr schön ist, dass mit einem anderen Mundstück die Stimmung wesentlich besser wurde, auch wenn der Klang nicht schön war. Der Klang ist auch eine Frage der Mundstückbahn, außerdem nimmst Du ihn persönlich subjektiv wahr - lass das mal auch Deine Klarinettenlehrerin beurteilen! Das ganze gibt einem Mundstückbauer bzw. einem erfahrenen Instrumentenmacher schon einige Hinweise, wie ein passendes Mundstück für Dich tendenziell aussehen sollte.

Du solltest - wenn Du keinen Instrumentenbauer oder Mundstückbauer in der Nähe hast und kennst - erst einmal so viele verschiedene passende Mundstücke wie möglich ausprobieren. Es gibt verschiedene Bahnen auf den Mundstücken, und die wirken sich auch auf die Spielbarkeit aus, und passen unter Umständen auch nicht zu Deinen üblichen Blättern und nicht zu Deinem bisherigen Ansatz oder Deiner Zahnstellung (Oberkiefer und Unterkiefer).

Lass Dir dabei jeweils Zeit: an Mundstücke muss man sich erst gewöhnen. Nach zehn Minuten kannst Du leider noch nicht viel sagen. Leih' Dir Mundstücke bei Deiner Lehrerin oder wo auch immer. Manche Mundstueckbauer und Händler schicken Dir welche zur Ansicht, wenn Du keins nimmst, musst Du eventuell nur das Porto zahlen.

Wenn ein fremdes Mundstück nur schlackerig ins Instrument gehen: Papier (feuchtes Zigarettenpapier) um den Kork wickeln. Wenn es eng wird: reichlich Korkfett nehmen - aber niemals mit Gewalt hineinschieben, das kann das Instrument zerstören!

Du solltest also mit Ansatz oder Mundstücken experimentieren, bis Du ein passendes gefunden hast. Hat das nicht geklappt, hast Du doch zumindest genug Erfahrung, um jetzt mit einem guten Instrumenten- bzw. Mundstückbauer zu sprechen (man kann ja zuerst mal telefonieren). Ich kann und will hier keinen empfehlen. Frag' mal Deine Lehrerin, und lies die Seite von Schöttle und Willscher (www.clarissono.de) durch, was die zur Stimmung und Klangverbesserung schreiben. Auf jeden Fall sollte ein Instrumentenbauer, wenn er Dir helfen soll, selbst auf dem Instrument spielen können und über die Probleme des Klarinettenstimmens Bescheid wissen (reine Oboen- Saxophon oder Flötenbauer können zwar auch Klarinettenpolster wechseln und Klappen löten, haben aber Probleme beim Klarinettenstimmen nur wenig Ahnung).

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen!

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